Montag, 28. Juli 2014

REZENSION - Light & Darkness - Laura Kneidl

Light & Darkness - Laura Kneidl

Light & DarknessTaschenbuch 15,99€
eBook 3,99€
Laura Kneidl
im.press (Carlsen)
285 Seiten (beim eBook)








COVER
Das Cover sieht auf den ersten Blick ein wenig langweilig und unscheinbar aus, weil es größtenteils aus Blautönen besteht. Was mir allerdings gefällt sind der Junge und das Mädchen, welche Dante und Light darstellen sollen und in verschiedene Richtungen schauen. Somit wird deutlich, wie sehr sich die beiden unterscheiden. Schön wäre hier noch gewesen, wenn man bei Dante dunkle Rottöne benutzt hätte.

INHALT
"Die Existenz von Vampiren, Feen und anderen Paranormalen ist längst kein Geheimnis mehr. Doch ist es ihnen verboten, sich ohne die Begleitung des ihnen zugeteilten Delegierten in der Öffentlichkeit zu bewegen. Ausgerechnet bei der warmherzigen Light versagt jedoch das raffinierte Auswahlsystem: Ihr erster Paranormaler ist der rebellische und entgegen aller Regeln männliche Dämon Dante. Und schon bald muss sie sich fragen, ob sie ihn vor der Menschheit oder sich selbst vor ihm schützen muss …"
(http://www.laura-kneidl.de/light-darkness/)

MEINE MEINUNG
Die Idee hinter dem Fantasy Roman war für mich eine ziemlich Neue. Eine Zeit, in welcher sich jegliche Kreaturen an die Öffentlichkeit gewagt haben und Menschen, sogenannten Delegierten, zugeordnet werden, welche sich um diese "Paranormalen Bürger" kümmern sollen. Es sind die Menschen, die scheinbar die Oberhand über die Kreaturen haben, welche sich dieser Idee aber anpassen. 

Die Hauptfiguren Light und Dante haben mir auch ziemlich gut gefallen. Light ist eine 17-jährige Delegierte, die sehr pflichtbewusst und gutherzig handelt. Sie versucht es allen Recht zu machen, setzt aber trotzdem ihren Willen durch, wenn sie diesen für richtig hält. Es war außerdem sehr angenehm eine relativ ruhige Hauptperson zu haben, welche nachvollziehbar handelt. Sie hat mich zwar nicht vom Hocker gerissen, aber es war einfach angenehm aus ihrer Perspektive zu lesen. 
Dante- ein vermeintlicher badass-Dämon, der scheinbar doch kein richtiger badass ist- hat mir als Charakter sehr gefallen. Der Außenseiter, der seiner Delegierten mit kleinen Streichen das Leben so schwer wie möglich machen will.
Besonders toll fand ich die Beziehung zwischen den beiden. Ihre kleinen und etwas größeren Streitigkeiten, sowie Dantes Wirkung auf das brave Menschenmädchen.
Vor allem aber finde ich die Beziehung zwischen den beiden (vor allem bis zur Mitte des Romans) sehr authentisch. Hier hat die Autorin nichts erzwungen. Man hatte nicht Gefühl, als würde die Autorin versuchen, die beiden Protagonisten krampfhaft zusammenzutreiben, wie ich zum Beispiel bei "Obsidian" von Jennifer L. Armentrout das Gefühl hatte.

Die Beziehung Dantes und Lights, die sich im Laufe des Romans entwickelt, steht dabei deutlich im Vordergrund des Romans. Allerdings hätte ich gerne mehr über die Regierung und die Widerstandsgruppen erfahren. Zu den Widerstandsgruppen, welche auf keinen Fall unwichtig sind, gehören die Censio (Gruppe von Kreaturen, welche gegen die "Machtposition" der Menschen sind) und die Impia(Menschengruppe gegen die Kreaturen).

Was ich außerdem sehr interessant fand, waren die Kapitel, die etwas später im Buch aus Judes (Lights Bruder) und Crispins (Anführer der Censio) Perspektive geschrieben wurden.

Da ein Fantasy Roman mehr benötigt als die Entwicklung der Beziehung, wurde versucht für Spannung zu Sorgen. Das ist aber leider nicht ganz gelungen. Angriffe auf die Hauptcharaktere sind letztendlich zu kurz gekommen ... oder nicht so ganz durchgeführt worden. Damit will ich nicht sagen, dass es dem Buch an Spannung gefehlt hat, [ACHTUNG SPOILER] aber der "große Angriff" auf Light und Dante, der nicht überraschend kam, weil der Perspektivwechsel darauf hingedeutet hat, war letztendlich nicht so ein  toller Masterplan, wie erwartet. Viel Lärm um nichts.

Außerdem sind die Widerstandsgruppen starke Gruppen mit mehreren Mitgliedern. Das Ende war doch ziemlich unrealistisch.

Während mir der Beginn des Romans sehr gefallen hat, verging mir die Lust gegen Ende des Romans jedoch, da der Kitsch-Faktor drastisch zugenommen hat. (Von wegen "zusammen kriegen wir alles hin").

Mindestens zwei Dinge sind mir noch aufgefallen, die unstimmig sind. 
Zum einen erfährt Light furchtbare Dinge (s. Jude), an welche sie danach nicht mehr denkt, was nicht sehr glaubwürdig ist. Außerdem ist das Ende unglaubwürdig, da [ACHTUNG SPOILER] der restlichen Familie -welche anscheinen blind, taub oder einfach total desinteressiert zu sein scheint- nicht auffällt, was Light und Dante widerfahren ist.

Zudem wird Kanes (das Wesen von Lights Bruder Jude) Vergangenheit erwähnt, aber was wirklich mit ihm ist, wird schließlich doch nicht gesagt.

FAZIT
Wie ihr sicherlich bemerkt habt, gibt es viele Lücken im Roman. Dinge, die erwähnt, aber nicht ausgeführt werden; Ereignisse, die einfach ignoriert werden und viel Trubel um Nichts. Ich hab das Gefühl, dass die Autorin gegen Ende vielleicht keine Lust oder Zeit mehr hatte, denn das Ende wirkt doch sehr erzwungen, lückenhaft und unvollständig (abgesehen davon, dass es ein offenes Ende gibt). Es ist nicht so gut durchdacht, dennoch hat mir das Lesen Spaß gemacht und der Schreibstil war sehr angenehm. Dank der starken ersten Hälfte:

3.5/5

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